Mai 27 1998
Indien, Reisen
Am 18.4. kam ich dann endlich nach Indien, wo ich f?ür 5 Wochen herumreiste. Am Anfang war es schwierig, sich an Indien zu gewöhnen und ich musste lernen, mit verschiedenen Sachen wie Bettler, Betrüger, Rikschafahrer oder einfach das indische Leben umzugehen.
Meine erste Destination war Rishikesh wo ich am Fusse des Ganges ein kleines Zimmer hatte. Morgens schnell ein erfrischendes Bad im heiligen Fluss tat der Seele gut. Ansonsten war die Atmospähre sehr idylisch: Musik, Gesang, Glockenklänge. So richtig zum geniessen.
Nach einer Woche zog es mich weiter in Richtung Dharamsala. Ich machte einen Stop in Shimla inmitten einer prächtigen Berglandschaft. An schönen Tagen konnte man sogar die imposanten Schneebergen des Himalayas sehen. Die Stadt hatte einen starken britischen Einfluss und deshalb war die Stadt erstaunlich sauber und gut organisiert. Ich besuchte verschiedene Orte u.a. auch einen Hanuman-Tempel (Affengott) wo mir ein Affe meine Brille klaute und angeknabbert hat :-).
Dann kam ich endlich nach Dharamsala, der Wohnort des Dalai Lama. Leider habe ich ihn nicht gesehen, er war ausser Landes. Aber trotzdem war es schön. Ein schöner Ausblick auf die Schneeberge, welche ein Gefühl des Heimweh weckten.
Nach einer Woche fuhr ich weiter nach Amritsar, wo ich in einem Tempel der Sikhs kostenlos lebte und speiste. Der Tempel ist wunderschön und die Sikhs überaus freundlich. Manchmal zu fest. Nach 100x Händeschütteln pro Tag und sich vorstellen wird man schon müde. Aber immerhin viel besser als Bettler.
Dann ging es zur?ück nach Delhi, wo ich meine Rückreise organisierte. Danach besuchte ich noch ein paar Touristenattraktionen südlich von Delhi.
Als erstes fuhr ich nach Khajuraho mit ihren Tempeln wo erotische Szenen in Stein gehauen sind. Es ist schon verwunderlich, was solche Sachen an einem Tempel zu suchen haben, aber das ist eben indische Kultur. Alles ist möglich.
Dort traf ich auch auf einen Schweizer, der mit dem Fahrrad von der Schweiz nach Hong Kong unterwegs ist www.bikeadventure.ch. Ein ziemlich kurioser Mensch, der ziemlich viel erlebt hatte.
Dann ging es weiter nach Varanasi (Benares), wo die Pilger hinkommen um im heiligen Ganges zu baden. Das hatte ich schon hinter mir. Es war interessant, den ganzen Zirkus drumherum mitanzusehen. Dort werden auch die Toten öffentlich kremiert. Zuerst ging ich schon mit gemischten Gefühlen hin. Aber eigentlich ist es ganz natürlich. Nicht jeder wird kremiert. Solche werden dann einfach im Fluss versenkt. Dann sieht man halt ab und zu einen Toten dahintreiben (neben schwimmenden Inder).
Tja, und dann auf dem Rückweg noch ein Besuch beim Taj Mahal. Er ist wirklich sehr eindrücklich und es ist wert, ihn bei Sonnenaufgang zu sehen. Ein imposanter und wunderprächtiger Bau.
Zurück in Delhi übernachtete ich die beiden letzten Tagen im luxuriösen YMCA mit Swimming Pool (mal den ganzen Dreck loswerden :-)).
Ich hatte auch auf der Südtour mit Hitze zu kämpfen. Zuerst triefte ich in Khajuraho bei 42°C, dann Ventilator-suchen in Varanasi bei 43°C, in Agra heisse Winde von 44-45°C und Delhi der Höhepunkt von 46°C (aber hier hatte ich einen Aircon Room :-))
Juli 31 1998
Mit Interrail durch Europa
Nach meiner Rückkehr nach Europa traf ich wieder meine Freundin Viktoria, die während dieser Zeit noch in England war und Englisch lernte.
Wir wollte gemeinsam durch Europa reisen und starteten am 1.7.98 in Interlaken. Unser erstes Ziel war Venedig. Weiter ging es nach Florenz mit den wunderschönen Kathedrale, dem David und unserem Wohnwagen auf dem Campingplatz, da es in der Jugendherberge keinen Platz hatte.
Assisi, das idylisch und ruhige Dorf des heiligen Franziskus bot uns einen gemütlichen Aufenthalt.
In Rom besuchten wir natürlich den Vatikan. Es ist die schönste und prächtigste Kirche, die ich je gesehen habe. Keine Bruchbude oder baufällige Kirche. Es geht also auch anders. Rom hatte auch sonst viel zu bieten, wie das Kolloseum, die vielen schönen Brunnen und das Vatikanmuseum mit der „Creation“ von Michelangelo.
Viktoria macht sich langsam als Reiseführerin. Wir fingen auch ein Spiel an und versuchten die Herkunft der Asiaten zu erraten. Hab gar nicht gewusst, dass es soviele Taiwaner und Chinesen hier hat. Dachte immer, das wären alles Japaner.
Neapel mit dem Vesuv und den Ruinen von Pompei bildeten einen weiteren Stop.
Wir reisten zügig weiter nach Monaco, Nizza und Dijon wo wir Sehee besuchten. Eine Weindegustation in der nahegelegenen Beaune wirkte sich verherrend aus.
Und schon waren wir in Paris. Wie oft war ich schon hier? Wir machten das ganze Programm bis es weiter ging nach Brüssel wo wir allerdings nicht lange blieben.
Luxembourg, Strasbourgh, Colmar waren kurze Aufenthalte bis wir über Genf, Montreux wieder nach Interlaken kamen.
Ein Monat für diese vielen Orte. Zuerst ging es ganz gemütlich, aber je länger je schneller waren wir unterwegs. Tolle Sache.
By ecki • Weltreise 1997/1998 0