Wie fing alles an?
Wie fing denn das alles überhaupt an? Gute Frage.
Während der Schulzeit hatte ich mal die Gelegenheit, bei meinem Heimatort einen Besuch abzustatten. Die zeigten uns dann Auszugsweise gewisse Informationen zu unserer Familie.
Später besuchte uns ein Familienfoscher mütterlicherseits, der den Stammbaum der Duggens bis ins Jahr 1580 zurück verfolgte. Eine beachtliche Leistung. Und dazu gibt es noch keine Heimatorte wie hier in der Schweiz.
Nun denn, mit der Hilfe von Heimatorten sollte es ja möglich sein, mindestens 100 Jahre Geschichte der Zemp’s mit minimalem Aufwand zu erstellen. Das möchte ich gerne tun!
Wünsch mir viel Glück.
Auswahl der Software
Im Herbst 2006 investierte ich einige Wochen mit der Suche nach der geeigneten Software.
Für Windows gibt es ja einige Software. Aber ich hab einen Mac. Da ist die Auswahl etwas eingeschränkter:
Ich habe beide Programme ausgiebig getestet. Beide haben ihre Stärken und ihre Schwächen. Reunion ist vom Aufbau her noch auf sehr alt gemacht. Nicht diese elegante Oberfläche, mit der uns Apple für gewöhnlich verwöhnt.
MacStammbaum war hingegen von der Machart sehr modern und mit einer hübschen Oberfläche. Die Dateneingabe geht flott von sich. Leider muss man immer wieder aufpassen, dass man plötzlich keine Fehleinträge erstellt, wie eine Familie zu einem Kind, das noch gar nicht verheiratet ist. Weniger schön.
Aber für die Einzelbearbeitung das Tool meiner Wahl.
Anschliessend kam die Anforderung, dass ich die Daten gerne austauschen möchte. Die Programme können beide GEDCOM-Files ausgeben. GEDCOM ist der defakto Standard, wenn es darum geht, Daten auszutauschen.
Wie ich schon erwartet habe, sind die Ergebnisse nicht wirklich berauschend, da jedes Programm andere Schwergewichte setzt und u. U. die Infos nicht verwertet.
Warum die Software nicht Webtauglich gestaltet, sodass auch andere Mitforscher mithelfen können.
Dabei fand ich hauptsächlich diese beiden Tools:
PhpGedView ist ein tolles Programm, dass als Datenspeicher genau das GEDCOM-File verwendet und es auch erlaubt, manuell in dieses File einzugreifen. Die Daten die erfasst werden, werden dem Standard getreu gespeichert. Die vielen Mithelfer bei dieser Software achten peinlich genau, dass die Software sich gemäss dem Standard verhält.
Standards und Datenqualität sind meine Lieblingsthemen und da lege ich grossen Wert darauf. Ich experimentierte mit der Software und dessen Funktionen.
TNG gefiel mir vor allem bezüglich seiner grafischen Stärke. Im Hintergrund werkelt eine MySQL-Datenbank. Auf den ersten Blick gefiel mir die Datenerfassung überhaupt nicht, weshalb ich mich in einem ersten Schritt für phpgedview entschied.
Nun machte ich mir allerlei Überlegungen über wer kann welche Daten erfassen? Wie spiele ich Datenupdates ein, wenn ich in einem Archiv etwas gefunden habe? Verwende ich zuerst MacStammbaum und spiele die Differenzen dann auf? Oder erfasse ich die nochmals manuell.
Mit der Zeit fand ich es dann schwieriger, mich innerhalb von phpgedview zu orientieren. Die Auswertungen waren eher dürftig. Nichts im Vergleich zu TNG.
Somit gab ich TNG im Frühling 2007 eine neue Chance und mit der neuen Version fand ich einige Killerfeatures, die es so in phpgedview nicht gab.
Einerseits sind die Daten sehr klar strukturiert. D. h. die Datenerfassung ist sehr logisch aufgebaut. Alles bestes Beispiel finde ich die Eingabe von Ortschaften. Man kann die beliebig erfassen. Im Administrationsteil hat man ein Tool, womit man diese Ortschaften umbennen, verschmelzen oder neu erfassen kann. Zusätzlich kann man mit Google Maps diesen Ort markieren.
Bei einer Person sieht man dann wunderschön, wo er geboren, getauft, verheiratet und gestorben ist. Das find ich schon irgendwie geil.
Ich hab nun mein Tool gefunden!
Webserver aufsetzen
Nachdem ich eine Weile mit TNG auf meinem Mac gespielt habe, ist nun das Ziel, die Software für das Internet tauglich zu machen.
Ich setzte unter meiner Domain zemp.info und zemp.name nun diese Datenbank mit ihrer Software auf.
In einem weiteren Schritt suchte ich mir ein Instrument, womit ich meine Entdeckungen dokumentieren kann. Andere Forscher sollen auch die Möglichkeit haben, Inputs zu liefern. Ein Gemeinschaftswerk sozusagen.
Ein Wiki ist die ideale Software dazu. MediaWiki wie sie wikipedia einsetzt läuft leider noch nicht auf meiner Hostingplattform. PHP5 wird vorausgesetzt. Als Alternative fand ich pmwiki, wo man viele Zusatzfunktionen einbauen und nutzen kann.
Ich erfasst nun einige Informationen, über die ich bei meinen Online-Recherchen gestolpert bin.
Diese Informationen wollte ich zusammen mit TNG präsentieren können. Nach einigem Programmieren und Testen läuft diese Integration einwandfrei. Zumindest im Präsentationsmodus. Änderungen können weiterhin im pmwiki-Teil autonom vorgenommen werden.
Ich finde diese Integration klasse und bin froh, dass es so gut funktioniert.
Fragen zum Vorgehen, Dokumentenablage
Nachdem nun der technische Teil geklärt ist und alles bestens funktioniert, müssen nun Daten her. Wo gibt es Daten? Wer hat schon Stammbäume erstellt?
Im Internet gibt es zwar alles zu finden, aber scheinbar gibt es niemand, der schon etwas in dieser Richtung unternommen hat.
Zudem weiss ich nicht, wie ich am besten die Dokumente archiviere, die ich nun sammeln werde? Nach Name? Nach ID? Wie? Wo?
Primärquelle Heimatort
Im Internet wurde ich fündig, welches die Bürgerorte der Zemp’s sind.
Ich hab nun munter diesen Gemeinden geschrieben und um Informationen über eventuelle Stammbäume erbittet.
Leider scheint es keine Forscher zu geben, die sich bisher die Mühe der Erforschung der Zemps gemacht haben 🙁
Um Einsichtnahme in die Zivilstandsbücher zu erhalten, muss ich eine Bewilligung des Kantons Luzern haben. Diese ist Mitte August 2007 nun eingetroffen.
Genealogische Vereine, Staatsarchiv
Für die Göttisuche hab ich mir einen Überblick über die verschiedenen Vereine verschafft. Bern wäre für mich am nächsten, nur scheint es nicht wirklich Stammtische zu geben, wo ich mich einfach mal umsehen kann und mir vielleicht einen Götti suchen kann.
Zudem ist der bernische Verein sehr auf unseren Kanton eingeschränkt. Was nützt mir das, wenn mein Geschlecht aus dem luzernischen kommt?
Also, auf zur luzernischen Homepage. Sehr einladend und mit einem Haufen Informationen. Da scheint es doch tatsächlich jemand gegeben zu haben, der die Zemps der Gemeinde Uffikon erforscht hat.
Diese Website leitete über auf das Staatsarchiv Luzern. Muss wirklich eine tolle Quelle sein, denn das Staatsarchiv bietet einige Informationen für Familienforscher an, wo die Berner alles dicht machen. Da muss ich mal hin.
Über Umwege kam ich auch auf den Verein von Basel, der regelmässige Stammtische macht und u.a. einen Computer-Stammtisch hat. Wäre sicher noch interessant.
Familienforscher der Zemps
Juhui!!! Ich hab 3 Familienforscher über das Staatsarchiv Luzern gefunden, die in die Bücher reingeschaut haben. Mal schauen, was die so alles ausgegraben haben und ob man diese Daten hier integrieren könnte.
Datenbanken im Internet
Im Internet hab ich einige Datenbanken gefunden, dessen Daten man übernehmen könnte. Vor allem aus Amerika und Kanada. Aber was nützt mir das? Meine Familie ist hier geboren und aufgewachsen?
Es gibt einige Forscher, die in ihren Datenbeständen ein paar Zemps haben. Eine Familie scheint bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt worden zu sein. Wohlgemerkt, von Kanada aus. Muss mal schauen, wie ich zu diesen Daten komme.
Die anderen Daten wie Einwanderung und Volkszählungen kann ich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt dann mal übernehmen.
Mai 5 2008
Familienforschung 3. Tag
Vor kurzem war ich nun zum zweiten Mal beim Staatsarchiv. Der dritte Tag meiner Familiensuche.
Ich fand es noch schwierig, mich irgendwie zu orientieren. Den Geburtseintrag von 1812 fand ich schnell, aber wie komme ich nun weiter? Soll ich einfach alles aufschreiben, was ich finde? Zudem ist die Schriftqualität je nach Pfarrer sehr unterschiedlich.
Ich fing dann an, Seite für Seite durchzulesen, ob der Name Zemp vorkommt und druckte die Seite aus. Das ergab eine Menge Material. Aber wie komme ich möglichst schnell in die Vergangenheit? So schöne Archivseiten mit Geburtsdatum, Eltern, Geburtsdatum der Eltern und Grosseltern fand ich nicht. Schlicht einfach nur Datum, Name, Eltern, Paten.
Ich hangelte mich dann von Geburtseintrag zu Eheeintrag, zurückspulen um ca. 20 Jahre, Geburtseintrag, Eheeintrag, etc. So kam ich zur Ehe von Josephus Antonius Zemp mit Anna Maria Stutzman im Jahr 1747. Oje, und im gleichen Jahr nochmals ein Josephus Antonius Zemp. Welcher Geburtseintrag gehört wem? Ein Geburtsdatum wird auf diesem Einzeiler leider nicht verewigt.
So bin ich nun an einem Dead-End angekommen, bis ich irgendwas anderes finde, das mir hilft und sagt, wer wer ist.
Aus den erstellten Kopien gibt es zwischen 1717 und 1768 20 Familien. Ist eine gute Grundlage für weitere Nachforschungen. Nur leider ist die Zuweisung von Namen nicht ganz einfach, da die dauernd gleiche Vornamen verwendeten.
Mithilfe von FamilySearch.org hab ich den Eintrag von meinem Ahnen gefunden und hab noch weitere Suchmechanismen entdeckt. So hab ich meinen bestehenden Baum noch etwas in die Breite gestreut und habe weitere Namen hinzufügen können. Aber eine 100%ige Garantie zur Korrektheit gibt es nicht. Annahmen sollten vermieden werden.
Jetzt habe ich 8 Generationen. Cool.
By ecki • Genealogie 0