47 Northland

[13.04.2003] Coromandel -> Auckland -> Whangarei

In der Nacht wurde ich gleich von 3 Schnarchern wach gehalten, bis ich Ohrenstöpsel holte. Durch das hab ich ein bisschen verschlafen.

Ich hab nun das meiste von den Coromandel Peninsula gesehen und ich wollte meine restlichen Tage noch in Bay of Islands verbringen, einem wunderschönen Ort, wo man auch tauchen konnte.

Heute war Fahrtag. Von Coromandel rund um die lange Bucht hinauf nach Auckland und weiter nach Whangarei. Fast 400 km.

Auf der Strasse hab ich nichts besucht. Hat auch nicht viel zu sehen gehabt (denk ich mal. Natürlich gibt es immer was zu sehen, aber definieren wir es mal als nicht spektakulär).

In Auckland bin ich noch schnell an den Flughafen. Ich wollte bei Garuda Airlines mein Ticket stornieren, das ich kaufen musste, damit ich in Neuseeland einreisen konnte.

Mit Hilfe der Flughafenhotline fand ich das Office, aber scheinbar sind sie nur 3 Mal die Woche da. Nicht sonntags.

Tja, bin ich halt wieder weitergefahren.

Kurz vor Whangarei gab es ein Visitorcenter für die Ölraffinerie, die sie hier haben. Ich war der einzige Besucher und bekam eine Sonderbehandlung.

Später ging ich nach Whangarei in ein nettes Backpackers. Das Ehepaar war sehr führsorglich und zuvorkommend. Zudem hatten sich scheinbar alle Schweizer hier versammelt.

[14.04.2003] Whangarei, Abbey Cave

Um 6:30 weckte mich Peter, der Gastgeber. Ich wollte heute zu den Poor Knights Islands tauchen gehen. Jean-Jacques Cousteau zählte diese Inseln zu den zehn besten Tauchplätzen der Welt.

Noch bevor wir abgeholt wurden, wurde der Tauchtag gecancelt. Zuviel Wind. In der Nacht hatte es ab und zu heftig geregnet. Tja, wieder ab ins Bett.

Am Späten Vormittag sind noch 3 weitere Gäste und ich mit unserer Gastgeberin Nöl losgezogen, einige Höhlen in der Umgebung anzusehen.

Angezogen mit Badehose, Overall, Helm und Schlarpen fuhren wir zu den Höhlen.

Durch die Organ Cave, denn wir begehen (oder bebaden?) wollten, fliesst ein kleiner Bach. Bereits beim Einstieg standen wir bis zu den Hüften im Wasser.

Weiter ging’s an der Mauer entlang weiter und schon fiel jemand ins tiefe Wasser. Mitsamt Fotoapparat. Dieses Mal nicht ich (ist mir in Griechenland schon mal passiert ;-)).

Schon bald standen wir in einer grossen Höhle, die von hunderten Glühwürmchen beleuchtet wurde. Wie der Nachthimmel. Scheinbar im Februar, wenn’s ums Paaren geht, leuchten sie noch viel stärker, sodass man eigentlich keine Lampen bräuchte.

Weiter ging’s ins Innere der Höhle. Viel geklettert, durchs Wasser gewatet, viele Glühwürmchen, Stalaktiten, Stalagmiten und unterschiedlichste Gesteinsschichten gesehen.

Nach 2 Stunden waren wir wieder draussen. Es war sehr interessant.

Für den Rest des Tages hab ich nicht allzu viel gemacht. Am Abend erfuhr ich, dass auch morgen kein Tauchen ist. Schade.

Irgendwie ist mein Besuch auf der Nordinsel nicht allzu erfreulich. Wäre vielleicht doch besser nach Hawaii geflogen.

[15.04.2003] Whangarei -> Paihia (Bay of Islands)

Tja, das Wetter war in der Tat unverändert. Bevor ich weiter fuhr, hab ich mal wieder einen Blick auf meine Inbox geworfen.

Siehe da, einige der Servas Gastgeber haben mir Infos geschrieben. Jemand würde sich auch noch dafür interessieren und wüsste auch noch jemand anders. So ein Netzwerk ist schon noch praktisch. Jetzt darf nur nichts mehr schief gehen.

Die Fahrt nach Paihia weiter im Norden war kurz und ereignislos. Ich hätte noch einen Umweg an der Küste entlang fahren könne. Aber es regnete und alles war grau verhangen.

In Paihia setzte ich mich nach dem Einchecken in einer Regenpause ans Meer und studierte den Lonely Planet, was man hier so alles machen könnte.

Die Gegend sollte wirklich schön sein. Man könnte hier sicher noch länger bleiben. Doch mir bleiben nur noch zwei Tage. Ich möchte rechtzeitig zurück in Auckland sein. Ankunft Donnerstag, Freitag Auto waschen und Samstag, Sonntag Auto auf dem Automarkt verkaufen, wenn mir Juliet (von Servas) das Auto nicht abkauft.

Der Wellengang war sehr heftig und die Gischt überspülte manchmal die Strasse, wo Autos gleich gewaschen wurden und Kinder lachend flohen. Wer zuerst reagiert hat verloren.

[16.04.2003] Paihia -> Mangawhai Heads, Waitangi, Waipoua Forest

Es war noch immer bedeckt, aber es regnete nicht mehr.

Nach dem Frühstück und einigen Telefonaten fuhr ich wieder los. Fast hätte ich Waitangi verpasst. Hab’s noch rechtzeitig gemerkt und bin umgedreht.

Waitangi ist der Geburtsort von Aotearoa (New Zealand auf Maori). Hier wurde 1840 das heute noch immer gültige und immer noch heftig diskutierte „Treaty of Waitangi“ unterschrieben, dass die beiden Völker vereinten und den Maoris Sicherheit, alle persönlichen Rechte und Pflichten wie den Engländern zugestanden. Es folgten dann zwar immer noch ein paar Kriege, da die Maoris kein Land abtreten wollten, aber es beruhigte sich dann mit der Zeit. Die Neuseeländer sind stolz auf die meistens gute Beziehung zwischen den Völkern und kaum rassistische Übergriffe. Während dem 2. Weltkrieg gab es ziemlich Wirbel, als stationierte GIs die Maori wie amerikanische Schwarze behandelten.

In einem Nebengebäude sah ich ein 35 m langes Kriegskanu, dass 76 Paddler braucht. Gefertigt wurde es aus mehreren Kauribäumen, der hier schön massiv und gerade wächst.

Ich fuhr quer durchs land an die andere Küste und hinunter in einen Nationalpark.

Der Waipoua Nationalpark ist ein Überbleibsel von einem grossen Wald voller alten gigantischen Kauribäumen. Diese Bäume wurden mit Vorliebe für den Schiffsbau gefällt.

Ich besuchte Tane Mahuta, den Gott des Waldes. Mit seinen 51 m Höhe und einem 5 m Durchmesser ist er der grösste Baum des Waldes. Über 2000 Jahre alt war er. Neben ihm sahen die anderen Bäume wie Zahnstocher aus. Wie bring ich mich und ihn zusammen auf ein Bild?

Ein noch breiterer Baum, älter aber nicht so hoch ist Te Matua Ngahere, Der Vater des Waldes. In der Nähe hatte es noch die Four Sisters, 4 Kauribäume, die sehr eng beieinander wachsen.

Tja, dass war’s dann auch von der Westküste. Ich hätte noch an das Nordende fahren könne, aber auch das muss ich fürs nächste Mal aufheben.

Ich fuhr weiter in den Süden und zurück an die Westküste nach Mangawhai Heads, wo ich Juliet und Chris in ihrem Ferienhäuschen besuchte. Juliet hat mir geschrieben und sich für mein Auto interessiert.