[01.-03.04.2003] Wellington, Museum
3 Tage Wellington. Es war stets bewölkt und es regnete viel. Was kann man da tun? Essen, Schlafen, Internet, Kino und Museum.
Ich hab mir zwei Filme angesehen, die momentan laufen. Gangs of New York und Chicago. Beide wurden mit Oskars ausgezeichnet und ich dachte, ich müsse die gesehen haben, damit ich wieder mitreden kann. Der erste war recht gut und Chicago, Na ja.
Wellington hat ein neues riesiges Museum: Te Papa. Ein Nationalmuseum das kostenlos ist.
Die Ausstellung hat mir gut gefallen. Alles schön interaktiv und informativ.
Sie hatten auch noch zwei Sonderausstellungen. Lord of the Rings und 100 Jahre Harley Davidson. Als ich nach Wellington kam, war ich zuerst traurig, dass die Lord of the Rings Ausstellung nur bis Ende März lief. Wieder mal zu spät. Aber ich war angenehm überrascht, dass sie um ein weiteres Mal verlängert wurde, bevor sie auf Tournee geht.
Es war wirklich phänomenal. Viel Hintergrundwissen, Filmtricks, Digitaleffekte usw.
Was mich besonders beeindruckte, war, dass Jackson (der Regisseur) in Neuseeland eine komplett neue Filmindustrie aufbaute. Z.B. auch eine Firma für die ganzen digitalen Sachen.
Eine für mich beeindruckende Sache war, dass man früher für die riesigen Schlachten eine kleine Armee irgendwie multipliziert um einige 10000 Kämpfer zu erhalten. Im Film sind das alles einzelne digitale Kämpfer, die gegeneinander kämpfen. Irgendwie intelligent. Es gab dann auch solche, die Bäume bekämpften oder in den Wald flohen 😉 Die hat man dann entfernt.
Und wie viel Mühe sie sich nahmen, es möglichst authentisch zu filmen. Hobbittown wurde ein Jahr vor Drehbeginn gebaut, damit das Gemüse und die Pflanzen genügend Zeit hatten zu wachsen.
Weiter wurde kurzerhand ein neues Verfahren entwickelt, um wirklichkeitsnahe Kettenhemden zu machen. Von Hand wurden 12 Mio. Ringe zusammengesetzt.
Weiter wurden einige Tricks gebraucht, um die Hobbits kleiner erscheinen zu lassen, wie z.B. mit konischen Tischen, wo der kleinere weiter entfernt sitzt. (Wäre es nicht einfacher mit liliputanischen Hauptdarstellern gegangen?)
Und dann natürlich die ganzen Monster. Gebaut, gefilmt oder digitalisiert. Ach ja, die Schauspieler wurden auch digitalisiert, obwohl sie das gar nicht gerne hatten. Auf der Flucht durch die Höhle und über die Brücke, wo der Balrog dann kam, sind die Darsteller digital.
Am Abend des dritten Tages bin ich dann weitergefahren nach Paekakariki. Nicht weit von Wellington entfernt. Hauptsache, weg von der Stadt. Zudem sollte es auch besser werden mit dem Wetter.
Im Backpackers auf dem Hügel hatte ich einen guten Ausblick aufs Meer und die vorgelagerte Insel. Im Liegestuhl konnte ich endlich den Sonnenuntergang geniessen, denn ich auf der Südinsel verpasst hatte.
[04.04.2003] Paekakariki -> National Park
Das Wetter sah schon besser aus. Meistens bewölkt, aber ab und zu Sonne oder auch Regen.
Ich bin weiter in den Norden gefahren. Auch hier gab es links und rechts nichts zu sehen. Einfach nur Strasse, wechselndes Wetter und drängelnde Autos.
Meine Befürchtungen plagten mich, wie ich mein Auto in Auckland verkaufen sollte und ob ich es los bringe. Es ist wirklich ein gutes Auto. Ob mir das auch jemand glaubt?
Ich machte absichtlich einen Umweg über eine lange Nebenstrasse (80km), um etwas näher bei der Umgebung zu sein. Die Strecke führte mich von Whanganui durch den Whanganui Nationalpark nach Raetihi.
Unterwegs besuchte ich eine restaurierte Sägerei und in Jerusalem eine katholische Kirche. Ursprünglich wurde sie von Maoris gebaut und dann von Weissen zerstört. Die Maoris sagten sich dann, dass sie nicht unbedingt auf eine Kirche angewiesen sind und liessen die Weissen wieder eine aufbauen.
Die ganze Strecke war recht schön und dank dem Schotter auch nicht zu schnell.
Als ich dann nach Raetihi kam, sah ich bereits die Vulkanberge im Tongariro Nationalpark. Die Wolkendecke hat sich auch verdünnisiert. Die Wolken um die Berge sahen wie ein Kreis Strahlen aus, die von der Spitze ausgingen.
Im Backpackers sah ich dann den Wetterbericht für die nächsten Tage. Es sah so aus, als ob morgen ein wirklich schöner Tag sein sollte, bevor es wieder schlecht wird. Ideal für eine Wanderung.
[05.04.2003] Tongariro Crossing
Das Wetter sah so auch, als ob es wirklich ein toller Tag geben könnte.
Mit dem Auto fuhr ich zum Ende des Tongariro Crossing, eine Wanderung die in 6 – 8 Stunden über die Krater des Nationalparks führt.
Dort fuhr ich mit dem Bus zum Anfang der Wanderung – Mangatepopo Valley. Dort hatte es schon sehr viele Leute, mit der gleichen Idee wie ich.
Ich nahm es relativ gemütlich und hatte keine Lust, mich irgendwie stressen oder hetzen zu lassen.
All die Leute, die mich im ersten Teil von Mangatepopo Valley nach Soda Springs (1.5 h) im Eilschritt überholten, hab ich alle wieder in der ersten groben Steigung zum South Crater (1 h) eingeholt. Die Leute waren erstaunt, dass ich kaum schnaufte und es eher wie einen Spaziergang nahm. Schritt-für-Schritt anstatt Run-and-stop.
Es war noch teilweise neblig und es sah danach aus, als ob sich der Nebel gegen Mittag auflösen könnte. Ich hab mir noch überlegt, einen der beiden grossen Vulkane (Mt. Ngauruhoe oder Mt. Tongariro) zu besteigen, um die Aussicht über die grosse Ebene zu geniessen.
Nachdem ich die grosse Steigung überwunden hatte, kam ich zum South Crater, eine grosse breite Ebene. Von hier aus hätte ich Mt. Ngauruhoe in 2 – 3 Stunden besteigen können. Leider hatte er bereits einen Hut und der Nebel kam immer tiefer. Hat wohl keinen Sinn.
Nachdem ich die Ebene durchquert hatte, kam ein weiterer Aufstieg auf den Kraterrand des Red Crater hinauf. Der Nebel war bereits da und pfiff über den Kraterrand hinweg. Es stürmte ordentlich.
Oben musste ich aufpassen, dass ich nicht vom Weg weggeblasen wurde. Vom Red Crater hab ich nichts gesehen.
Der Abstieg dahinter war sehr rutschig, aber ich kam gut bei den Emerald Lakes an. Grünliche giftige Seen voll Sulfat und anderem chemischen Zeugs. Dahinter einen nach faulen Eiern riechenden dampfenden Hang. War einigermassen durch eine Kraterwand geschützt.
Hier ruhte ich mich aus und ass zu Mittag. Ich hatte wirklich Pech mit dem Wetter heute.
Eine halbe Stunde später wurde ich vom Wind vertrieben. Er hatte gedreht.
Von den Emerald Lakes wäre ich auf dem Weg zum Ketetahi Hut (1.5 h) theoretisch beim grossen Blue Lake vorbeigekommen. Hab ihn nicht gesehen.
Kurz vor der Hütte durchschritt ich die Wolkendecke. Der Ausblick in die Ferne mit einem „grauen Dach“ sah irgendwie doch noch cool aus.
Von der Hütte ging es dann nur noch 2 Stunden bis zum Parkplatz, wo mein Auto stand. Auf dem Weg hatte es noch ein paar dampfende Hänge und ab der Hälfte dichtes Buschland.
Ich hab es gerade noch zum Auto geschafft, als es gerade mit Regnen anfing. Schwein gehabt.
Im Regen fuhr ich nach Turangi, wo ich in einem Backpacker mit Kletterhalle übernachtete.
Als Belohnung für die heutige Anstrengung wollte ich mir ein Bad in heissen Quellen gönnen.
Es hatte ein Bad etwas ausserhalb des Dorfes. Kurz vor dem Bad sah ich es überall dampfen. Selbst neben der Strasse und in Strassengräben.
Das Bad war schön heiss und entspannend. Hätte noch etwas heisser sein können. Leider gab es fürs Haare waschen nur eine kalte Dusche.
Apr. 5 2003
#44 Wellington, Tongariro, Vulkane
[01.-03.04.2003] Wellington, Museum
3 Tage Wellington. Es war stets bewölkt und es regnete viel. Was kann man da tun? Essen, Schlafen, Internet, Kino und Museum.
Ich hab mir zwei Filme angesehen, die momentan laufen. Gangs of New York und Chicago. Beide wurden mit Oskars ausgezeichnet und ich dachte, ich müsse die gesehen haben, damit ich wieder mitreden kann. Der erste war recht gut und Chicago, Na ja.
Wellington hat ein neues riesiges Museum: Te Papa. Ein Nationalmuseum das kostenlos ist.
Die Ausstellung hat mir gut gefallen. Alles schön interaktiv und informativ.
Sie hatten auch noch zwei Sonderausstellungen. Lord of the Rings und 100 Jahre Harley Davidson. Als ich nach Wellington kam, war ich zuerst traurig, dass die Lord of the Rings Ausstellung nur bis Ende März lief. Wieder mal zu spät. Aber ich war angenehm überrascht, dass sie um ein weiteres Mal verlängert wurde, bevor sie auf Tournee geht.
Es war wirklich phänomenal. Viel Hintergrundwissen, Filmtricks, Digitaleffekte usw.
Was mich besonders beeindruckte, war, dass Jackson (der Regisseur) in Neuseeland eine komplett neue Filmindustrie aufbaute. Z.B. auch eine Firma für die ganzen digitalen Sachen.
Eine für mich beeindruckende Sache war, dass man früher für die riesigen Schlachten eine kleine Armee irgendwie multipliziert um einige 10000 Kämpfer zu erhalten. Im Film sind das alles einzelne digitale Kämpfer, die gegeneinander kämpfen. Irgendwie intelligent. Es gab dann auch solche, die Bäume bekämpften oder in den Wald flohen 😉 Die hat man dann entfernt.
Und wie viel Mühe sie sich nahmen, es möglichst authentisch zu filmen. Hobbittown wurde ein Jahr vor Drehbeginn gebaut, damit das Gemüse und die Pflanzen genügend Zeit hatten zu wachsen.
Weiter wurde kurzerhand ein neues Verfahren entwickelt, um wirklichkeitsnahe Kettenhemden zu machen. Von Hand wurden 12 Mio. Ringe zusammengesetzt.
Weiter wurden einige Tricks gebraucht, um die Hobbits kleiner erscheinen zu lassen, wie z.B. mit konischen Tischen, wo der kleinere weiter entfernt sitzt. (Wäre es nicht einfacher mit liliputanischen Hauptdarstellern gegangen?)
Und dann natürlich die ganzen Monster. Gebaut, gefilmt oder digitalisiert. Ach ja, die Schauspieler wurden auch digitalisiert, obwohl sie das gar nicht gerne hatten. Auf der Flucht durch die Höhle und über die Brücke, wo der Balrog dann kam, sind die Darsteller digital.
Am Abend des dritten Tages bin ich dann weitergefahren nach Paekakariki. Nicht weit von Wellington entfernt. Hauptsache, weg von der Stadt. Zudem sollte es auch besser werden mit dem Wetter.
Im Backpackers auf dem Hügel hatte ich einen guten Ausblick aufs Meer und die vorgelagerte Insel. Im Liegestuhl konnte ich endlich den Sonnenuntergang geniessen, denn ich auf der Südinsel verpasst hatte.
[04.04.2003] Paekakariki -> National Park
Das Wetter sah schon besser aus. Meistens bewölkt, aber ab und zu Sonne oder auch Regen.
Ich bin weiter in den Norden gefahren. Auch hier gab es links und rechts nichts zu sehen. Einfach nur Strasse, wechselndes Wetter und drängelnde Autos.
Meine Befürchtungen plagten mich, wie ich mein Auto in Auckland verkaufen sollte und ob ich es los bringe. Es ist wirklich ein gutes Auto. Ob mir das auch jemand glaubt?
Ich machte absichtlich einen Umweg über eine lange Nebenstrasse (80km), um etwas näher bei der Umgebung zu sein. Die Strecke führte mich von Whanganui durch den Whanganui Nationalpark nach Raetihi.
Unterwegs besuchte ich eine restaurierte Sägerei und in Jerusalem eine katholische Kirche. Ursprünglich wurde sie von Maoris gebaut und dann von Weissen zerstört. Die Maoris sagten sich dann, dass sie nicht unbedingt auf eine Kirche angewiesen sind und liessen die Weissen wieder eine aufbauen.
Die ganze Strecke war recht schön und dank dem Schotter auch nicht zu schnell.
Als ich dann nach Raetihi kam, sah ich bereits die Vulkanberge im Tongariro Nationalpark. Die Wolkendecke hat sich auch verdünnisiert. Die Wolken um die Berge sahen wie ein Kreis Strahlen aus, die von der Spitze ausgingen.
Im Backpackers sah ich dann den Wetterbericht für die nächsten Tage. Es sah so aus, als ob morgen ein wirklich schöner Tag sein sollte, bevor es wieder schlecht wird. Ideal für eine Wanderung.
[05.04.2003] Tongariro Crossing
Das Wetter sah so auch, als ob es wirklich ein toller Tag geben könnte.
Mit dem Auto fuhr ich zum Ende des Tongariro Crossing, eine Wanderung die in 6 – 8 Stunden über die Krater des Nationalparks führt.
Dort fuhr ich mit dem Bus zum Anfang der Wanderung – Mangatepopo Valley. Dort hatte es schon sehr viele Leute, mit der gleichen Idee wie ich.
Ich nahm es relativ gemütlich und hatte keine Lust, mich irgendwie stressen oder hetzen zu lassen.
All die Leute, die mich im ersten Teil von Mangatepopo Valley nach Soda Springs (1.5 h) im Eilschritt überholten, hab ich alle wieder in der ersten groben Steigung zum South Crater (1 h) eingeholt. Die Leute waren erstaunt, dass ich kaum schnaufte und es eher wie einen Spaziergang nahm. Schritt-für-Schritt anstatt Run-and-stop.
Es war noch teilweise neblig und es sah danach aus, als ob sich der Nebel gegen Mittag auflösen könnte. Ich hab mir noch überlegt, einen der beiden grossen Vulkane (Mt. Ngauruhoe oder Mt. Tongariro) zu besteigen, um die Aussicht über die grosse Ebene zu geniessen.
Nachdem ich die grosse Steigung überwunden hatte, kam ich zum South Crater, eine grosse breite Ebene. Von hier aus hätte ich Mt. Ngauruhoe in 2 – 3 Stunden besteigen können. Leider hatte er bereits einen Hut und der Nebel kam immer tiefer. Hat wohl keinen Sinn.
Nachdem ich die Ebene durchquert hatte, kam ein weiterer Aufstieg auf den Kraterrand des Red Crater hinauf. Der Nebel war bereits da und pfiff über den Kraterrand hinweg. Es stürmte ordentlich.
Oben musste ich aufpassen, dass ich nicht vom Weg weggeblasen wurde. Vom Red Crater hab ich nichts gesehen.
Der Abstieg dahinter war sehr rutschig, aber ich kam gut bei den Emerald Lakes an. Grünliche giftige Seen voll Sulfat und anderem chemischen Zeugs. Dahinter einen nach faulen Eiern riechenden dampfenden Hang. War einigermassen durch eine Kraterwand geschützt.
Hier ruhte ich mich aus und ass zu Mittag. Ich hatte wirklich Pech mit dem Wetter heute.
Eine halbe Stunde später wurde ich vom Wind vertrieben. Er hatte gedreht.
Von den Emerald Lakes wäre ich auf dem Weg zum Ketetahi Hut (1.5 h) theoretisch beim grossen Blue Lake vorbeigekommen. Hab ihn nicht gesehen.
Kurz vor der Hütte durchschritt ich die Wolkendecke. Der Ausblick in die Ferne mit einem „grauen Dach“ sah irgendwie doch noch cool aus.
Von der Hütte ging es dann nur noch 2 Stunden bis zum Parkplatz, wo mein Auto stand. Auf dem Weg hatte es noch ein paar dampfende Hänge und ab der Hälfte dichtes Buschland.
Ich hab es gerade noch zum Auto geschafft, als es gerade mit Regnen anfing. Schwein gehabt.
Im Regen fuhr ich nach Turangi, wo ich in einem Backpacker mit Kletterhalle übernachtete.
Als Belohnung für die heutige Anstrengung wollte ich mir ein Bad in heissen Quellen gönnen.
Es hatte ein Bad etwas ausserhalb des Dorfes. Kurz vor dem Bad sah ich es überall dampfen. Selbst neben der Strasse und in Strassengräben.
Das Bad war schön heiss und entspannend. Hätte noch etwas heisser sein können. Leider gab es fürs Haare waschen nur eine kalte Dusche.
By ecki • Weltreise 2002/2003 0