#43 Farewell Spit, Abel Tasman, Marlborough Sound

[27.03.2003]

Nebel zog langsam auf und der Wetterbericht für die nächsten Tage meldete Regen.

Eigentlich hätte ich auf einen Kanutrip gehen sollen, war aber mit meiner Entscheidungsfindung etwas langsam und hab mich dann fürs Auto flicken entschieden.

In der Nähe gab es eine Garage, die mir einen neuen Reifen montierte und mir auch den Trick zeigte, wie man das Ventilationsmodul montiert. Nicht die Verschalung entfernen, sondern von hinten das Modul herausdrücken. Aha.

Jetzt läuft der Wagen mit 4 fast neuen Reifen und der Ventilator funktioniert wieder wie er sollte.

Ich fuhr weiter in Richtung Nelson. Ich überlegte mir die ganze Zeit, wie ich meine restlichen Tage hier aufteilen soll. Farewell Spit, Abel Tasman, Marlborough Sound?

In Nelson schaute ich mich ein wenig um. Schöne Kirche. Ich stockte meine Vorräte und Benzin auf. Ab hier wird es teurer.

Abel Tasman ist scheinbar ein Muss und alle schwärmen davon. Auf dem Weg nach Takaka überlegte ich, ob ich bereits in Motueka eine Kajak-Tour buchen soll, wo ich anschliessend noch weiterwandern kann. Der ganze Trek ist 51km lang. Natürlich kann ich nicht alles machen.

In Takaka half mir ein Herr vom Informationsbüro, meinen Blick zu klären. Mehr Zeit beim Farewell Spit, die nördlichste Spitze der Südinsel. Zwei Tage Abel Tasman mit Totaranui als Ausgangspunkt und zu guter letzt noch einen Tag im Marlborough Sound Kajak fahren. Wenn nur noch das Wetter gut bleiben würde.

In der Nähe besuchte ich die Pups Springs. Die weltweit grösste Süsswasserquelle. Ein kleiner See, aus dem Wasser (7 – 24 m3/s) sprudelte.

Ich fand eine Notiz mit Regeln fürs Tauchen. Wäre noch cool.

Ich übernachtete bei Shambala, 20km ausserhalb Takaka, das auch als Meditationszentrum genutzt werden kann.

Es war einzigartig, wie viel Mühe und Kreativität John in dieses kleine Paradies steckte. wunderschönes Tor, schöne verzierte Bodenplatten und kleine Säulen mit Muscheln.

Oben auf dem Hügel steht ein Tipi und dahinter hat er einen kleinen buddhistischen Gebetsplatz eingerichtet.

[28.03.2003] Farewell Spit

Nichts mit wunderschönem Ausblick aus der Glasfront meines Zimmers. Graue dunkle Wolken, die ihre schwere Last runter regnen liessen.

John ist ganz glücklich. Wieder Wasser für den Tank und für die vielen Pflanzen, die bereits am vertrocknen sind. Es hat seit zwei Monaten nicht mehr geregnet.

Schade, dass ich diese Gegen nicht bei Sonnenschein erkunden kann, aber ich schätze mich glücklich, dass ich bisher noch nie Regen hatte. Wirklich toll. Jetzt kann ich ja mal meinen Warehouse Regenschirm testen.

Mit dem Auto fuhr ich zum Farewell Spit, einer 20km langen Düne, die von Wind und Wasser geformt wurde. Es ist ein wichtiger Aufenthaltsort für die vielen Vögel, die von Sibirien hierher in die „Sommerferien“ kommen.

Es regnete noch immer und ich wartete im Cafe auf bessere Zeiten.

Endlich liess der Regen nach und ich entschied mich für eine 4stündige Wanderung entlang der Küste zu einem schönen Strand.

Der Weg führte über Wiesen mit vielen vielen Schafen, über Hügelkämme vorbei an Wäldern mit „verwehten“ Bäumen. Ab und zu wieder eine Bucht, wo man auch Robben sehen und hören konnte.

War eine schöne Wanderung. Das Wetter hielt sich fast bis zum Schluss.

Am Ziel an dem Wharariki Beach fing es an zu regnen. Der Beach sieht im Regen leider nicht so toll aus, aber man konnte es sich gut vorstellen, wie herrlich es bei Sonnenschein sein könnte. Grosse Sanddünen, ein langer und breiter Strand mit einigen kleinen unterhöhlten Inseln. Am Ende des Strandes gab es einige kleine Pools in denen man gut Baden könnte. Auch sonst wäre das ein toller Badestrand.

Jemand nahm mich dann mit und fuhr mich zurück ins Visitorcenter wo mein Auto brav auf mich wartete.

Ich fuhr zurück nach Takaka und übernachtete in einem Backpackers mit einem heissen Spa.

Es schüttete noch immer und ich genoss nach dem Nachtessen ein Bad draussen im heissen Wasser.

Später spielten wir dann noch bis um 2 Uhr Monopoly. Bei dem Regen kann man ja sowieso nichts machen. Gewonnen hat ein schweizerischer Kapitalist.

[29.03.2003] Abel Tasman

Obwohl ich noch lange gespielt hatte, war ich wie immer um 8 Uhr glockenwach. Vor der Zeitumstellung war es immer 9 Uhr. Ich hätte noch gerne ausgeschlafen.

Ok, ich muss wohl aufstehen und etwas tun. Das Wetter sah ähnlich aus wie gestern und in der Nacht hat es die ganze Zeit geschüttet. Von mir aus kann es aufhören.

Ich hatte vor, bei Totaranui mein Lager aufzustellen und heute eine Wanderung um den Nordteil der Strecke des Abel Tasmans und morgen noch ein bisschen in den Süden und mit dem Schiff zurück. Viele Leute finden den Nordteil der schönste. Vielleicht auch deshalb, weil nicht so viele Leute dort wandern.

Bei Totaranui war so ziemlich alles leer und das Infobüro war auch geschlossen.

Es regnete gerade nicht und es sah auch nicht so aus, als ob es nächstens regnen würde.

Ich packte meine Regenkleider und ein bisschen Food in meinen kleinen Rucksack und zog los.

Der Weg führte durch viel Buschwerk entlang der Küste nach Norden. Immer wieder sah ich schöne Buchte und einige Vögel. Hier könnte man gut ein Zelt aufschlagen und einfach nur sein. (Anapai Bay, Mutton Cave)

Dann kam ich zum Separation Point wo es einen Leuchtturm und viele Vögel und eine Robbe hatte.

Nach 3 Stunden kam ich schlussendlich in Whariwharangi Bay an, wo es auch eine Hütte hatte, wo man übernachten könnte.

Ich ass etwas zu Mittag bevor ich wieder loszog. Ach ja, hab vergessen zu erwähnen, dass es auch hier Sandflys gibt.

Der Weg zurück führte nun Inland über einen Hügel zurück nach Totaranui. Nun fing es auch wieder an zu regnen.

Nach 2 Stunden Regen und 6 Stunden Wanderung kam ich zurück zum Auto, alle Kleider und Schuhe wechseln, da alles nass war.

Eigentlich wollte ich hier übernachten und morgen noch eine weitere Wanderung unternehmen. Doch der riesige Zeltplatz war zeltleer, sodass ich keine Lust verspürte, hier zu bleiben.

So fuhr ich zurück nach Takaka und übernachtete in einem anderen Backpackers. Völlig privat. Ich war der einzige Gast.

Es war ein schönes elektronisches Schlaraffenland. Überall Computer, ein riesiger Fernsehen und eine grosse Stereoanlage. Hier lässt es sich leben.

[30.03.2003]

Tja, auch heute sah es wohl auch nicht aufmunternd aus und entschied mich, die geplante Wanderung nicht zu machen.

Am Nachmittag als es so aussah, als ob es mal gerade nicht mehr regnet fuhr ich mit dem Auto zu einigen nahe gelegenen Sehenswürdigkeiten. Doch als ich gerade ein paar Schritte getan hatte, fing es wieder an zu schütten – für den Rest des Nachmittags.

Zurück im Backpackers las ich dann das neue PC World und die Zeitung.

[31.03.2003] Fähre nach Wellington

Heute war mein letzter Tag auf der Südinsel. Es sah so aus, als ob sich das Wetter bessern würde. Der Wetterbericht meinte es zumindest.

Ich fuhr entlang der Küste zurück nach Nelson und weiter nach Havelock. Dort bog ich auf eine Nebenstrasse ab, dass durch den Marlborough Sound nach Picton führte.

Es hatte noch einige schwarze Wolken, aber es war schon nicht mehr so dicht wie auch schon.

Tja, ich werde wohl dieses Traumland nochmals besuchen kommen müssen, denn ich hab nicht wirklich viel gesehen hier.

In Picton ass ich fein zu Nacht bevor ich die Fähre um 20:30 bestieg, dass mich nach Wellington brachte.

In Wellington kam ich um 0:30 an. Schon viel zu spät für eine normale Übernachtung. Doch die Jugendherberge hat da wohl Erfahrung damit und auf mich wartete bereits ein Schlüssel.

Doch ich hatte Mühe, einen Parkplatz für mein Auto zu finden. Ich werde wohl morgen früh gleich mein Auto umparkieren müssen, denn in einer 2h-Zone konnte ich nicht bleiben.

Im Zimmer schlief schon alles und ich legte mich ins leere Bett was noch dort war. Einige Minuten kam noch ein weiterer Gast herein, der auch noch übernachten wollte. Hm, meine Chipkarte funktionierte, aber jemand war zuviel in diesem Zimmer.

Willkommen auf der Nordinsel.