#41 Westcoast

[17.03.2003] Wanaka -> Haast

Wanaka ist der Ausgangspunkt für schöne Wanderungen im Gebiet von Mt. Aspiring. Die Berge waren ein bisschen umhüllt mit Wolken und ich hatte eigentlich keine Lust für Wanderungen.

Ich besuchte noch das Puzzling World Maze. Ein Teil des Gebäudes war dazu da, die Perspektive und das Gleichgewicht zu testen oder durcheinander zu bringen. War recht gut.

Draussen konnte man sich in einem Labyrinth verirren, was mich etwas mehr als eine halbe Stunde gekostet hatte. Normalerweise dauert es etwa eine Stunde und die Extremvariante zwei.

Weiter ging die Fahrt nach Haast, an die Westküste. Unterwegs besuchte ich die Blue Pools, Fantail Falls, Thunder Creek Falls. Leider war die Sonne schon etwas tief, sodass ich im Schatten war.

Bei Davis Flat musste ich etwas essen, da ich ziemlich hungrig war. Die Sandflys waren es jedenfalls auch.

In Haast fand ich ein Bett in einem tollen Backpackers, das einen gedeckten Innenhof mit Wasserrad und Polstersessel hatte. Richtig gemütlich. Und wieder schaffte ich es nicht mit Wäschewaschen.

[18.03.2003] Fox Gletscher, Franz Josef Gletscher

Na ja, das Wetter sah zuerst nicht so schön aus, aber ich hoffte, dass es sich wie gestern nach dem Frühstück bessern wird. Und siehe da, die Sonne schien.

Ich fuhr zuerst zum Infobüro um zu sehen, was man an der Westküste so alles zu sehen bekommt. Pinguine scheinbar nicht mehr.

Jedenfalls machte ich mich auf den Weg, die 120 km bis zum Fox Gletscher gemütlich zu befahren.

Gleich der erste Stopp bei Ship Creek war ein Erfolg. Am Strand tummelten sich ein paar Delphine. Anschliessend machte ich noch einen kleinen Spaziergang durch den Regenwald. Die ganze Westküste ist ein Regenwald, da die dahinter liegenden Berge, die meisten Wolken aufhalten und herunterregnen lassen. Einer der zwei Regenwälder, die nicht in der tropischen Zone sind.

Aber ich hatte Glück. Momentan kein Regen. Dafür gibt es hier das umgekehrte Phänomen, was ich in den Catlins erlebte. 5 km Küste Sonnenschein und dahinter graue Wolken, die in den Bergen hingen.

Weiter ging’s zu Knights Point und Monroe Beach.

Schon kam ich beim Fox Gletscher an. Im wolkenverhangenen Grau. Nach kurzer Wanderung sah ich den Gletscher. Nicht so wie die auf der anderen Seite des Berges, der absolut dreckigen Geltscher hatte. Dafür hab ich damals Sonne gehabt.

Auch dieser Gletscher geht langsam zurück. Aber cool ist, dass der Geltscher fast in den Regenwald hineinrecht und keine 20 km vom Meer und der warmen Sonne entfernt ist. Das gibt es sonst nirgendwo.

Leider konnte ich im Dorf keine Unterkunft finden, sodass ich nach Franz Josef Gletscher, dem nächsten Gletscherdorf ausweichen musste. 23 km Entfernung.

Ich fand eine angenehme Unterkunft dort.

Nun wurde es Abend und ich überlegte mir, was das für ein toller Sonnenuntergang geben würde, wenn die untergehende Sonne, die Wolken von unten bescheinen würde.

So machte ich noch eine Abendspazierfahrt, oder Hetzjagd nach einem Phantom. Es sah schon viel versprechend aus als ich losfuhr. Ich musste aber wieder zurück nach Fox, da es hier kein Meerzugang gab. Wieder die 3 Hügelpässefahrt zurück.

Auf dem Hügel sah ich durch die Bäume die rote grosse Sonne, aber kein Platz für ein Foto. In Fox war die Sonne bereits weg, aber die leuchtend roten Wolken schienen schön. Von dort war es aber immer noch 20 km bis ans Meer.

Na, ok, Hauptsache den Sonnenuntergang sehen, wegen dem ich schliesslich gekommen bin. Die Landstrasse durch den „Dschungel“ schien endlos zu gehen und als ich dann hindurch war, war es fast dunkel.

Und nun den ganzen Weg wieder zurück. Was für ein wahnwitziges Unternehmen das ganze war, nur wegen einem Sonnenuntergang. Zwei Stunden Fahrt mit fast 100 km Strasse.

Ich „belohnte“ mich mit einer neuseeländischen Pizza. Was für Käse gebrauchen die denn? Der zieht ja richtige Fäden wie beim Fondue.

Um die Nerven zu beruhigen und als Verdauungsspaziergang ging ich noch in den dunklen „Dschungel“, um die Glühwürmchen zu sehen.

Am Wegrand hab ich dann ein paar leuchtende Punkte gesehen. Aber ich konnte nicht finden, was da leuchtet. Vielleicht ist da Phosphor im Spiel. Augen zudecken und mit der Lampe in den Wald leuchte. Muss ja bescheuert aussehen ;-). Na ja, vielleicht sehe ich die Lichtquelle doch nicht stärker wie ich hoffte.

Bei einer Wurzel sah ich dann hunderte Leuchtpunkte und nun sah ich auch, was da leuchtete. Kleine längliche Tiere, deren Kopf leuchtet. Sie lassen so was wie Mini-Perlenketten herunterhängen, die klebrig sind. Ähnlich wie bei einer Spinne wahrscheinlich.

[19.03.2003] Fox Gletscher, Franz Josef Gletscher, Hokitika

Nach dem sternenklaren Himmel in der letzten Nacht hoffte ich, dass die Wolken heute verschwunden bleiben. Juhui, blauer Himmel und keine Wolke weit und breit.

Ich bin heute auch ungemein früh aufgestanden. Nach dem hastigen Frühstück machte ich mich wieder über den Pass nach Fox.

Bei Lake Matheson kann man diese atemberaubenden Postkartenfotos machen, in dem sich Mt. Tasman und Mt. Cook spiegeln. Jedenfalls war ich nicht der einzige mit dieser Idee. War wirklich toll.

Und wen sieht man hier? Michele und Stefan. Ich habe mir schon gedacht, dass sie bereits weiter gefahren wären, aber glücklicherweise haben sie auf das schöne Wetter gewartet (das mit mir kommt, ähm ;-)).

Ich ging anschliessend nochmals zum Gletscher, aber diesmal wanderte ich zum Chalet Lookout, ein Aussichtspunkt am Berg. Von hier hat man schon einen bessern Ausblick auf den Gletscher.

Und nun zum fünften Mal befuhr ich die Rennstrecke zwischen Fox und Franz Josef. Kenne jede Kurve und Überholmöglichkeit. I couldn’t resist.

Der Franz Josef Gletscher sah gar nicht so übel aus. Trotz der temporären Absperrung bin ich bis zum Gletscher gewandert, da ich nicht einsah, was der Unterschied einer begleiteten Tour und meinem Spaziergang ist.

So, nun fuhr ich die restliche Strecke nach Hokitika. Unterwegs ass ich in Okarito Lunch und in Ross gab es wieder mal eine Goldgräbersiedlung. Mit dem Unterschied, dass heute immer noch gebuddelt wird.

In der Blue Spur Lodge kam ich endlich wieder mal zum waschen und aufräumen. Zu Nacht gab es Lachs, der ein Irre heute gefangen hatte, Mmmh.

[20.03.2003] Hokitika -> Christchurch

Hokitika ist die Stadt der Grünsteine. Schon die Maori schätzten diesen Stein als Schmuck und Werkzeug.

Von hier wollte ich über den Arthur’s Pass zurück nach Christchurch fahren. Es ist fast wie nach Hause kommen.

Der Weg hatte nicht allzu viel zu bieten, ausser einem Ausblick auf die Leistung der Ingenieure. Nichts im Vergleich mit der Schweiz.

Unterwegs hab ich noch eine begehbare Höhle entdeckt, durch die ein Fluss fliesst. Wäre noch cool gewesen, aber alleine doch ein bisschen riskant. Mit der Horde Japaner konnte ich es nicht machen und die Kiwis hätten mich wohl lieber tot gesehen. Na ja, hätte heute ja nicht unbedingt mein Schweizer T-Shirt anzuziehen brauchen.

Und schon war ich in Christchurch. Und ich hatte Post erhalten. Toll, mal etwas neue Musik für im Auto. Patent Ochsner.