#36 Pfadiweekend

[01.03.2003] Pfadiweekend

Heute hiess es, früh aufstehen. Mit dem Auto fuhr ich zum Lagergelände. Es war ein Pfadilager für die kleinen 7 – 10jährigen Cubs. Es hatte etwa 40 Einheiten aus der ganzen Region. Im Ganzen hatte es etwa 750 Cubs. Ziemlich viele und alle zelteten.

Wir erhielten ein Lagergelände zugeteilt und wir, dass heisst Edmund und ich mit einigen Vätern der Cubs. Hier in Neuseeland wird anders als in der Schweiz, Pfadi von den Eltern betrieben. Das heisst nicht, dass es schlechter ist. Im Gegenteil, es war höchst interessant und die Eltern haben sich in allem sehr engagiert.

Wir bauten 3 Schlafzelte, 1 Küchenzelt und 1 Materialzelt auf. Das war gar nicht so einfach. Die Zelte waren mittlerweile fast 40 Jahre alt. Schweres Zelttuch, einigen Holzstangen und vielen Seilen. Noch so richtig viel Pfadiarbeit.

Beim Zeltabspannen verwendeten viele Eltern irgendeinen Knoten, der da nicht wirklich hinpasste. Ich machte meistens den Flaschenzug, da man ihn jederzeit nachziehen konnte. Edmund zeigte mir zwei neue Knoten, die ich noch nicht kannte. Einen, den man einfach zum nachziehen verschieben konnte. War nicht so überzeugend. Aber der andere Knoten, einfach fantastisch.

Hier eine Beschreibung für Pfadis: Normalerweise benütze ich einen Flaschenzug, um etwas anzuziehen. Dies hat denn Nachteil, dass man nach dem Ende eines Sommerlagers, den Knoten fast nicht mehr aufbringt, ausser man knotet einen Stecken mit ein, denn man dann einfach entfernen und den Platz zum Öffnen des Knotens benutzen kann.

Seine Lösung war viel eleganter. Er verwendete einen halben Seilverkürzer (der eigentlich kein Knoten ist) um die lose Schlinge zum zuziehen zu verwenden. Einfach genial.

Um 12 kam dann die ganze Bande von 18 Cubs.

Das Lagerthema war „Länder der Erde“. Ich machte mich in dem Fall auf die Suche nach der Schweiz. Ich fand sie dann auch am anderen Ende des Lagerplatzes. Sie waren ganz begeistert, einen Vertreter meines Landes zu haben. Ich hab dann einen kleinen Vortrag gehalten und ihnen ein paar Wörter beigebracht. Am Abend wollten sie Fondue mit einem einheimischen Käse machen. Leider war ich bei der Kostprobe nicht dabei.

Normalerweise ist das ja toll, einen Fremden im Lager zu haben. Doch als „Feind“ der Neuseeländer (Alinghi) war es doch nicht so einfach. Viele Sprüche fielen, was mich bedrückte. Tja, der Pfadigeist ist wohl nicht so stark, wie etwa am Welttreffen, wo arabische Kinder mit amerikanischen spielten.

Am Nachmittag konnten sich die Kinder an etwa 60 verschiedenen Ständen und Ateliers vergnügen. Eine riesige und fantasiereiche Auswahl an Tätigkeiten: Challenge Track, Basteln, Seifenkisten fahren, Schwingen, und vielen, vielen Sachen mehr. Hab viele Fotos gemacht.

Am Abend zum Aperitif konnten all die Cubs von einem Lager zum nächsten gehen und die unterschiedlichsten Speisen aus aller Welt probieren.

Das Abendprogramm bestand aus einigen Darbietungen (Dragondance, wie ich es in Malaysia gesehen habe, Irische Tänze), einer Disco (wo sich die kleinen Mädchen extra herausputzten und die Buben Streiche spielten) und einem Lagerfeuer.

Ich war begeistert von der ganzen Organisation und vor allem wegen der vielen Aktivitäten.

[02.03.2003] Pfadiweekend

Um 7 weckten uns die ersten Cubs. Schon so früh wieder munter.

Nach dem Frühstück ging es wieder los mit einer zweiten Serie von 60 verschiedenen Ständen und Ateliers. Richtig viele Ideen haben die.

Zum Glück musste ich nicht mehr das Lager abbauen helfen. Ich war an unserem Stand, wo die Kids Pyramiden aus verschieden grossen Teilen bauen mussten.

Dann folgte die Abschlusszeremonie, wo noch Preise für das beste Camp, bester Posten, bestes Tor usw. verteilt wurden.