#29 Laos

[14.12.2002] Hanoi -> Luang Prabang, Massage

Laos, das Lieblingsland vieler Traveller und das Land meiner Träume: friedvolle ruhige Umgebung, angenehme und freundliche Leute, viel Kultur, keine aggressiven Händler und alles ein bisschen günstiger.

Wieder mal fliegen. Hab das Gefühl ich fliege die ganze Zeit. Es wird Zeit, dass ich wieder auf dem Boden bleibe.

Xani war zuerst skeptisch, ob Laos Aviation überhaupt vertrauenswürdig und sicher ist. Wir flogen mit einer zweimotorigen Propellermaschine nach Vientiane. Ab und zu schüttelte es schon, aber ich fand das cool. Die Landung jedenfalls war gut.

Auf dem Flugfeld fragte ich jemand, die aussah, als würde sie English sprechen, welches Flugzeug nach Luang Prabang fliegen würde und wann. Sie zeigte auf den gleichen Vogel und er würde in 20 Minuten fliegen. Würden wir das schaffen?

Wir stressten nicht und falls wir es schaffen würden, gut für uns, ansonsten auch gut.

Die Immigration war kurz und bündig. Das Gepäck war auch schon da. Na dann, versuchen wir es.

Wir fanden heraus, dass wir für Inlandflüge in ein Nebengebäude müssen. Alles sah ein bisschen improvisiert und nicht regelhaft aus. Wir sind ja auch in der Provinz obwohl Vientiane die Hauptstadt ist.

Im Nebengebäude war der Ticketschalter nicht besetzt. Also mal im Check-In nachsehen. Ah, die Verkäuferin war da. Wieder zurück, Ticket kaufen, in einem anderen Gebäude die Kreditkarte belasten, währenddessen Xani das Gepäck durch eine Serie von Scannern eincheckte.

Die Zeit ging gerade auf und ich wollte das Gepäck schnappen und zum Flugzeug laufen. So geht das nicht. Ich hoffte nur, dass sie das Gepäck zum Flugzeug bringen.

Wir wieder zurück in die „Abflughalle“. Departuretax zahlen (zum guten Glück nahmen sie Dollar), das handgeschriebene Ticket kontrollieren lassen, durch den Scanner laufen und dann zum Flugi rennen. War unser Gepäck schon da?

Irgendwie war das ganze so irreal, ob das alles klappen würde. Aber es klappte irgendwie. Nur noch einen kleinen Hopser (der uns 11h Bus ersparte) und wir flogen in Luang Prabang ein. Vom Flugzeug sah die Stadt oder das Dorf gut versteckt zwischen den Bäumen aus. Jetzt sind wir wirklich auf dem Land.

Der „Flugplatz“ bestand aus der Piste und einem Haus.

Zum guten Glück gab es auf dem Flughafen ein Wechselbüro. Hatte schon erwartet, kein Geld mehr zu erhalten.

Auch hier wird man schnell zum Millionär. Früher als der Kurs 3000 Kip zu 1 Dollar war, war die grösste Note 1000 Kip wert. Damals ging man noch mit einer Einkaufstüte Geld zum Einkaufen.

Heute sind 10000 Kip 1 Dollar wert. Zum guten Glück gibt es jetzt auch eine 5000-Kip-Note und 20000 er und 50000er sind in Planung. Trotzdem, die höchste Note hat 50 Cent wert. Für meine 100 USD bekam ich zwei dicke Bündel a 100 Noten. Fühlt sich gut an ;-).

Mit einem unaufdringlichen Tuk-Tuk fuhren wir günstig in die Stadt, wo wir bald ein gutes Guesthouse fanden.

Hier in Luang Prabang ist es wirklich gemütlich. Keine Hektik. Wenig Verkehr. Rushhour gibt es, wenn die Kinder von der Schule kommen.

So lässt es sich Leben. Wir genehmigten uns noch eine Massage beim Roten Kreuz mit Kerzenlicht, da für längere Zeit der Strom ausgefallen war.

[15.12.2002] Pfadigruppe?, Tempel, Sonnenuntergang

Ein Stadtrundgang mit der Besichtung der Vielzahl an Tempeln war notwendig.

Auf dem Weg zum Ausgangpunkt trafen wir so was wie eine Pfadigruppe. Vielleicht war es auch keine, aber die jungen Führer hatten eine Krawatte, aber die Kids nicht. In der Nähe standen auch ein paar Zelte. Jedenfalls spielten sie ein paar Spiele.

Wir besuchten viele Tempel, neue und alte, hübsche und hässliche. Es gibt viele buddhistische Tempel hier.

Wir lernten einen Mönch kennen, der gut Englisch sprach und uns einiges an Traditionen und das Leben hier erzählte.

Am Abend stiegen wir auf einen kleinen Hügel, wo wir den Sonnenuntergang genossen.

[16.12.2002] Pak Ou Caves, Hmong Village

Am Ufer charterten wir ein langes Boot, das uns auf dem Mekong hinauf fuhr. Wir wollten ein paar Höhlen besuchen, die weiter oben am Mekong lagen.

Das Boot war recht schnell und der Motor kreischte auch nicht. Doch ab und zu wurden wir von Speedboats überholt. Die hörte man schon von weitem und lange danach. Einen Riesenlärm. Grässlich! Wie ein Düsenjet. 6 Passagiere mit Jacke und Helm fetzten mit einem kleinen Boot mit „Raketenantrieb“ vorbei. Der Fahrer hatte meistens keinen Schutz und schielte nach dem was vor ihm lag. Der hat doch einen Gehörschaden.

Ansonsten war es recht gemütlich. Wir besichtigten ein paar Dörfer, die auf dem Weg lagen.

Die Pak Ou Caves sind zwei Höhlen, die sich zu einem Wallfahrtsort gemausert haben. Früher noch Sitz des Wassergottes wurde er durch Buddha abgelöst. Die Höhlen sind voll von Buddhastatuen.

Nach einem Lunch in einem wackeligen Restaurant überzeugten wir den Fahrer, uns noch in ein Dorf der Hmong zu fahren.

Das Dorf wird seltener besucht und war recht eindrücklich. Wir wurden von vielen Kindern begrüsst, die Armbändel verkaufen wollten. Ein „Chef“ vom Dorf lud uns ein und zockte uns Geld ab. Ist schwierig, in einem Haus voller Leute nein zu sagen. Na ja, war nicht viel und scheinbar für einen guten Zweck.

Wir schauten uns noch ein wenig im Dorf um, begleitet von einer Traube Kinder.

Was mir auffiel, war, dass praktisch keine arbeitsfähigen Erwachsene da waren. Nur Kinder und ältere Leute.

Laos ist einer der Hauptexporteure von Opium. Zwischen 100 und 200 Tonnen werden jährlich hergestellt. Und Hmong gehören zu einer Minderheit, die Opium produzieren. Der „Chef“ verneinte zwar meine Frage wegen Opiumanbau, aber es könnte trotzdem gut sein.

Zurück in Luang Prabang besuchten wir eine Vorführung über lokale Traditionen. Zuerst sangen sie einige Lieder, anschliessend führten sie einige Theater auf, verkleidet in grauselige Masken, wie es im Buddhismus Tradition hat.

[17.12.2002] Kuang Si Falls

Der Besuch der Kuang Si Falls war einer unserer Höhepunkte.

Mit einem Tuk-Tuk fuhren wir etwa eine Stunde zu den Wasserfällen.

Die Fälle sahen von unten schön aus, waren aber nicht so spektakulär. Das kam danach.

Ein schmaler Weg führte entlang nach oben, wo wir in der Mitte links zum Wasserfall abbogen. Wir wurden recht nass, da der Weg durch kleine Bäche und Fälle führte.

Einige Wege und Klettereien weiter kamen wir zu einem kleinen Becken, das zum Baden einlud. Das Wasser war recht kühl, aber der Whirlpool, das der Wasserfall kreierte war toll. Anschliessend gingen wir noch ganz nach oben, wo das Flüsschen sich über die Kante stürzte. Der Blick von oben war schon toll.

Zurück in Luang Prabang gingen wir noch auf den Markt, wo wir Tücher einkauften. Im Handeln war ich ziemlich erfolgreich. Es ging soweit, dass mir eine Händlerin anbot, das Tuch abzukaufen, was ich kurz vorher erworben hatte. Vielleicht könnte ich einen Para-Market eröffnen?