#26 Beachleben in Mui Ne

[03.12.2002] Dalat -> Mui Ne, Schweizer Bungalow

Leider verliessen wir die angenehme Kühle dieses Ortes. Mit einem kleinen Bus fuhren wir die Passstrassen hinunter in die Ebene. Stets brannte die Sonne durch mein Fenster und ich versuchte, mich vor ihr zu schützen. Der Sonnenbrand naht…

Eigentlich möchte ich meinen Körper an die Sonne und die Hitze gewöhnen, damit ich in Thailand im Pfadfinderlager mich nicht darum kümmern muss.

Wir hielten irgendwo mal an und wir wussten zuerst nicht, was wir hier tun sollten. 15 Minuten Zeit zum herumstehen.

Also schauten wir uns ein wenig um und entdeckten ein paar Cham-Türme auf dem Hügel bei uns. Der Fahrer sprach kein English, deshalb konnte er uns auch nicht sagen, was wir hier tun sollten.

Also bestiegen wir den Hügel und bewunderten die Ziegelsteintürme aus dem 13. Jahrhundert.

Weiter ging die Fahrt nach Phan Rang, wo wir in einen anderen Bus umsteigen mussten, da dieser weiter fuhr nach Nha Trang.

Wir kamen zügig voran und waren sogar früher in Mui Ne als geplant. Gut für uns.

Ein Mitarbeiter der T.M. Brothers (das Busunternehmen( fuhr uns zu einem Hotel, da wir noch nicht wussten, wo wir übernachten wollten. Die Anlage war ganz nett und der Preis i. O. aber wir wollten uns noch mehr umsehen und nicht den Gefallen leichter Kommissionsmöglichkeit tun. Es schmerzte ihn, aber er setzte uns dort ab, wo wir unsere Suche nach einer Unterkunft beginnen wollten.

Die Suche war nicht lange. Wir fanden bei Walter, einem Schweizer mit seiner vietnamesischen Frau, ein vorzügliches Bungalow gleich am Strand. Der Preis war teurer als anderswo, aber die Qualität ist nicht zu verachten. Ein wunderschönes Bambusbungalow mit einem guten Strohdach, mit Tisch und Stühlen, Liegestühlen und Matratzen direkt mit Blick aufs Meer. Daneben auch noch eine Fitnessanlage bestehend aus Hanteln mit Steinen daran ;-). Hier gefiel es uns.

Walter war zwar schon ein komischer Vogel, aber dass er bereits seit 8 Jahren hier ist und schon viel länger unterwegs ist, macht es vielleicht verständlich. Gibt ja keine anderen Schweizer hier und der Kampf mit den kommunistischen Behörden ist sicher auch nicht einfach.

[04.12.2002] Faulenzen am Strand

Eigentlich wären wir laut Plan schon wieder weiter gefahren nach Nha Trang. Andere Traveller, die ich bereits von der Transsib-Fahrt kannte, erzählten uns, dass man dort momentan nicht gut tauchen kann und dass viele Händler die Gäste am Strand belästigen.

Da wir solches Verhalten hier in Mui Ne nicht antrafen und unser Bungalow wirklich supergut gleich am Strand gelegen war, entschlossen wir uns, länger hier zu bleiben. Richtig entspannen und faulenzen.

Wir frühstückten spät mit Rührei, Brot, Bananenpfannkuchen und Kokosnussdrink. Den Tag verbrachten wir mit Baden, Lesen und Schlafen.

Hier hat es schöne grosse Wellen und es weht stets ein Wind, der die Hitze vergessen lässt. Dadurch haben wir uns auch schon einen Sonnenbrand geholt.

Am Abend liessen wir uns in einem feinen Restaurant mit Wein und Seafood verwöhnen.

[05.12.2002] Fischerdorf, Märchenfluss

Heute kam ich wieder in den Genuss Motorrad zu fahren. Xani fand, dass Velos nicht unbedingt sicherer sind.

Wir fuhren einige Kilometer am Ufer entlang. Das Wetter war schön und der Tag versprach wieder heiss zu werden.

Wir kamen zu einem Fischerdorf, wo wir zum Hafen fuhren und dort das Treiben der Fischer und deren Frauen beobachteten.

Die Männer brachten mit ihren sprichwörtlichen Nussschalen die Fracht zum Hafen oder brachten Eis zu den Schiffen. Die Frauen verarbeiteten die Fracht: Fische sortieren, Muscheln öffnen. Die Atmosphäre war lebhaft und farbenfroh.

Weiter ging es auf die Suche nach den Dünen. Stattdessen fanden wir den Märchenfluss. Ein Führer führte uns den Fluss hinauf. Ein Mini-Canyoning oder Flusstrecking. Die Farbenpracht war umwerfen. Die Wände aus rotem Sand, durchsetzt mit weissen Steinen. Immer wieder grüne Palmen, kleinere Quellen und ein blauer Himmel. Extrem intensive Farben.

Wir kamen relativ weit bis zu einem Wasserfall, wo wir dann auf dem Grat einer Düne zurückliefen. Die Märchenquelle ist zu weit entfernt.

Am Abend wollten wir speziellen Seafood essen, denn wir bereits am Mittag bestellten. Ein riesiger Teller voll Verschiedenster Meerestiere. War wirklich lecker.

Xani fand besonders Gefallen an den Krabben, an denen sie ihr medizinisches Geschick ausprobierte. Mit dem Messer die Muskeln und Sehnen freilegen um dann mit der Sehne die Schere auf- und zuzumachen.