[21.-22.09.2002] Circumbaikal
Der Circumbaikal ist die alte transsibirische Strecke, die von Slyudyanka noch bis Port Baikal fährt. Die erste Variante der Transsibirischen Eisenbahn hat in Port Baikal die Züge auf Schiffe verladen und im Winter mit Eisbrechern auf die andere Seite gefahren. Zur Zeit des japanischen Krieges war das jedoch zu langsam und verlegte die Gleise aufs Eis, wobei gleich der erste Zug versank. Danach haben sie im Eiltempo die Strecke um den See vergleist, dass aber durch die grosse Menge Tunnels und Brücken relativ langsam und kostspielig war. Später hat man die Abkürzung von Irkutsk bis Slyudyanka gebaut.
Heute gibt es die Strecke vom Hafen nach Irkutsk nicht mehr, da durch einen Staudamm die Gleise verschwunden sind.
Lena war meine Reiseführerin. Wir fuhren am Samstagmorgen mit dem Zug nach Slyudyanka, besuchten ein Privatmuseum mit allerhand Kristallen und Edelsteinen. Wirklich eine enorme Sammlung.
Der Plan war, am Samstag mit dem Zug einen Teil der Strecke zu befahren, zu übernachten und am nächsten Tag den nächsten Zug und in Port Baikal die letzte Fähre zu erwischen.
Die Strecke war sehr schön und der Zug tuckerte mit 20 km/h dahin. Ich liess fragen, ob es möglich sei, auf der Lokomotive mitzufahren. Natürlich offiziell verboten, aber irgendwo auf der Strecke durften wir dann zur Lokomotive und vorne mitfahren. Wir standen draussen, der Fahrtwind war recht kühl und wir fuhren durch die Landschaft, über Brücken und durch grosse Tunnels. Fast wie in Titanic. Es war super. Die Lokomotiv-Fahrer waren sehr freundlich.
Irgend in einem camp wurden wir erwartet. Ich wohnte in einem schönen Haus, feines Essen, Banya (russische Sauna). Was will man mehr?
Am Tag darauf hatten wir die Option, mit dem Zug weiter nach Port Baikal zu fahren. Das Problem war nur, dass er einen Wagen mit Nahrungsmitteln mitführt, der unterwegs an die Bevölkerung verkauft wird. Dadurch würden wir die Fähre verpassen. Die andere Option war, die Strecke zu laufen.
Wir entschlossen uns für die letzte Option. Am Mittag liefen wir los und nahmen die restlichen 30 km unter die Füsse. Das Wetter war wunderbar und wir liefen auf oder neben den Gleisen. Einen Weg gab es nicht. Die Schwellenabstände änderten sich andauernd, sodass man sich an keinen Schritt gewöhnen konnte. Tunnels hatte es auch. Ohne Taschenlampe waren die Tunnels ziemlich finster. Zum guten Glück nicht lang.
Unterwegs nahmen wir unser Mittagessen am Baikalsee ein und tranken Tee in einem weiteren Guesthouse.
Wir kamen pünktlich um 20 Uhr in Port Baikal an und bestiegen geschafft von der 30 km langen Wanderung die letzte Fähre. Der Zug war noch nicht angekommen.
In Listvyanka wartete bereits unser Taxi, das uns zurück nach Irkutsk brachte.
Wir hatten zwei sehr interessante Tage, voll von Abenteuer und offenen Fragen. Aber darum musste ich mich ja glücklicherweise nicht kümmern. Wir hatten sehr interessante Gespräche und ich lernte enorm viel über die russische Lebensweise in Irkutsk. Hier spürt man gewisse mafiaartige Bewegungen.
Der Trip war hervorragend individuell organisiert. Der Preis war gut kalkuliert und ich fühlte mich nicht abgezockt. www.amatouristik.de
Sep. 22 2002
#07 Circumbaikal
[21.-22.09.2002] Circumbaikal
Der Circumbaikal ist die alte transsibirische Strecke, die von Slyudyanka noch bis Port Baikal fährt. Die erste Variante der Transsibirischen Eisenbahn hat in Port Baikal die Züge auf Schiffe verladen und im Winter mit Eisbrechern auf die andere Seite gefahren. Zur Zeit des japanischen Krieges war das jedoch zu langsam und verlegte die Gleise aufs Eis, wobei gleich der erste Zug versank. Danach haben sie im Eiltempo die Strecke um den See vergleist, dass aber durch die grosse Menge Tunnels und Brücken relativ langsam und kostspielig war. Später hat man die Abkürzung von Irkutsk bis Slyudyanka gebaut.
Heute gibt es die Strecke vom Hafen nach Irkutsk nicht mehr, da durch einen Staudamm die Gleise verschwunden sind.
Lena war meine Reiseführerin. Wir fuhren am Samstagmorgen mit dem Zug nach Slyudyanka, besuchten ein Privatmuseum mit allerhand Kristallen und Edelsteinen. Wirklich eine enorme Sammlung.
Der Plan war, am Samstag mit dem Zug einen Teil der Strecke zu befahren, zu übernachten und am nächsten Tag den nächsten Zug und in Port Baikal die letzte Fähre zu erwischen.
Die Strecke war sehr schön und der Zug tuckerte mit 20 km/h dahin. Ich liess fragen, ob es möglich sei, auf der Lokomotive mitzufahren. Natürlich offiziell verboten, aber irgendwo auf der Strecke durften wir dann zur Lokomotive und vorne mitfahren. Wir standen draussen, der Fahrtwind war recht kühl und wir fuhren durch die Landschaft, über Brücken und durch grosse Tunnels. Fast wie in Titanic. Es war super. Die Lokomotiv-Fahrer waren sehr freundlich.
Irgend in einem camp wurden wir erwartet. Ich wohnte in einem schönen Haus, feines Essen, Banya (russische Sauna). Was will man mehr?
Am Tag darauf hatten wir die Option, mit dem Zug weiter nach Port Baikal zu fahren. Das Problem war nur, dass er einen Wagen mit Nahrungsmitteln mitführt, der unterwegs an die Bevölkerung verkauft wird. Dadurch würden wir die Fähre verpassen. Die andere Option war, die Strecke zu laufen.
Wir entschlossen uns für die letzte Option. Am Mittag liefen wir los und nahmen die restlichen 30 km unter die Füsse. Das Wetter war wunderbar und wir liefen auf oder neben den Gleisen. Einen Weg gab es nicht. Die Schwellenabstände änderten sich andauernd, sodass man sich an keinen Schritt gewöhnen konnte. Tunnels hatte es auch. Ohne Taschenlampe waren die Tunnels ziemlich finster. Zum guten Glück nicht lang.
Unterwegs nahmen wir unser Mittagessen am Baikalsee ein und tranken Tee in einem weiteren Guesthouse.
Wir kamen pünktlich um 20 Uhr in Port Baikal an und bestiegen geschafft von der 30 km langen Wanderung die letzte Fähre. Der Zug war noch nicht angekommen.
In Listvyanka wartete bereits unser Taxi, das uns zurück nach Irkutsk brachte.
Wir hatten zwei sehr interessante Tage, voll von Abenteuer und offenen Fragen. Aber darum musste ich mich ja glücklicherweise nicht kümmern. Wir hatten sehr interessante Gespräche und ich lernte enorm viel über die russische Lebensweise in Irkutsk. Hier spürt man gewisse mafiaartige Bewegungen.
Der Trip war hervorragend individuell organisiert. Der Preis war gut kalkuliert und ich fühlte mich nicht abgezockt. www.amatouristik.de
By ecki • Weltreise 2002/2003 0